Der THP
Vorab, die Bezeichnung ” Tierheilpraktiker” ist nicht gesetzlich geschützt und somit kann sich auch jede NICHT ausgebildete Person , ohne strafrechtliche Konsequenzen, Tierheilpraktiker THP,
Tierheilbehandler THB und auch Tierhomöopath THO nennen! Leider sind aufgrund der mittlerweile großen Nachfrage nach naturheilkundlichen Therapien, viele Leute mit Halbwissen und mangelhafter
Ausbildung unterwegs.
Das Berufsbild des THP:
Der seriöse THP gewinnt neben dem Tierarzt immer mehr an Bedeutung und auch die Akzeptanz der meisten Tierärzte nimmt unserer ausgebildeten und seriösen Berufsgruppe gegenüber mehr und mehr
zu. Ein THP kann, aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen und Ausbildung, leider nicht die therapeutischen Möglichkeiten eines Tierarztes abdecken und somit sieht sich der THP auch nicht als
Konkurrenz eines Tierarztes, sondern als Ergänzung.
Viele Tierärzte haben das erkannt und arbeiten Hand in Hand mit uns, was auch begrüßenswert ist.
Der Tierheilpraktiker nimmt das Tier immer als Ganzes wahr und behandelt es, egal mit welcher Therapie, auch ganzheitlich. Es wird grundsätzlich nach der eigentlichen Ursache der Störung gesucht
und nicht einfach nur das Symptom behandelt und unterdrückt. Der THP erstellt, so wie der Tierarzt auch, eine vollständige Anamnese, wird den Patientenhalter ausführlich befragen und veranlaßt
auch weitere, diagnosesichernde Maßnahmen wie Labor, Röntgen ( durch den Tierarzt ), Bioresonanz, Haarmineralanalyse etc.
Die Tätigkeit des THP’s unterliegt grundsätzlich dem
- Arzneimittelgesetz,
- Tierschutzgesetz
- Tierseuchengesetz.
Er ist verpflichtet, Mißstände an das Veterinäramt weiterzuleiten und bei dem Verdacht einer Tierseuche dieses SOFORT zu melden; eine Behandlung einer Seuche ist ihm generell verboten. Als
Heilmethoden steht dem THP eine Vielzahl an Heilmethoden zu Verfügung:
- Bioresonanz
- Homöopathie
- Akupunktur
- Phytotherapie
- Bachblüten
- Magnetfeld
- Isopathie
- Blutegel
- Neuraltherapie
- Schüsslersalze
- Ernährungsberatung
- usw.
Naturheilkundliche Therapien sind bei fachkundiger Anleitung sehr wirksam.
Wie erkenne ich einen guten THP und schütze mich somit vor Scharlatanen?
Wie bereits gesagt, die Bezeichnung Tierheilpraktiker / Tierhomöopath ist gesetzlich nicht geschützt und somit kann sich jeder von heute auf morgen damit schmücken und, sehr zu unserem Leidwesen,
auch behandeln. Wie kann ich mich also als Laie wenigstens etwas bei meiner Wahl absichern?
- Der THP gehört einem Verband an Das ist bereits das erste Qualitätsmerkmal, da nur THP’s mit einer Ausbildung UND erfolgreicher Abschlußprüfung in einen solchen
Berufsverband aufgenommen werden. Ist ein angeblicher THP nicht in einem Verband, bitte auf Empfehlungen achten. Es gibt auch gute THP ohne Verbandszugehörigkeit!
- Der THP gibt bereitwillig Auskunft Ein THP wird ihnen gerne Auskunft über seine erfolgte Ausbildung geben und er wird ihnen auch die Krankheiten und deren Ursachen gründlich
und medizinisch erklären können. Ein solcher THP scheut auch somit nicht den Umgang mit ihrem Tierarzt, da er einen entsprechenden Wissensschatz hat. Ferner kann er eine evenuelle Vorbehandlung ihres
Tieres entsprechend einschätzen und interpretieren und springt nicht ständig zwischen seinen Diagnosen hin und her.
- Der THP respektiert die Schulmedizin und andere Kollegen seines Metiers Zur ersten Untersuchung gehört generell auch die Frage, ob ihr Tier bereits in Vorbehandlung war,
egal ob schulmedizinisch oder auch durch andere THP’s. Diese Vorbehandlung sollte mit einfließen, d.h. er wird nach der bereits gestellten Diagnosen und der daraus erfolgten Behandlung fragen. Des
weiteren wird er vielleicht, wenn nötig, kürzlich erstellte Laborergebnisse bei dem entsprechendem Behandler einholen, damit diese nicht unnützerweise erneut gemacht werden. Erst nach gründlich
erfolgter Untersuchung wird er ihnen raten, Medikamente zu ändern bzw. abzusetzen, wenn diese nicht mehr nötig sind. Keinesfalls vorher! Sollte ein THP sich bei ihnen anpreisen und Tierärzte sowie
seine THP – Kollegen schlecht machen.. ist das nicht seriös!
- Ein THP verspricht keine Wunder Ein guter THP erstellt erst seine eigene Diagnose mit fundierten Mittel und nicht durch ” Handauflegen und Telepathie” und wird dann, Schritt
für Schritt, die Therapie einleiten. immer an der Möglichkeit des Tieres orientiert. Dazu gehört auch, dass er generell Risiken vermeidet und Ihnen keine Wunder verspricht und das eventuell auch noch
unter Verwendung der nur von ihm vertriebenen Produkte und Medikamente. Er wird Sie auch keinesfalls unter Druck setzen, frei nach dem Motto.” Wenn Sie heute nicht die kostspielige Behandlung
beginnen, ist ihr Tier in einer Woche tot!”
- Ein THP nimmt sich Zeit Ein THP wird sich für Ihr Tier generell Zeit nehmen, ganz besonders bei Ihrem ersten Besuch. Er muß Ihr Tier erst einmal kennenlernen und Sie nicht
nur nach den körperlichen Symtomen Ihres Tieres befragen. Auch das Umfeld, die Psyche, der Charakter spielen in der Naturheilkunde (besonders in der Homöopathie) eine große Rolle und das erfordert
Zeit. Er wird Ihre Aussagen ernst nehmen, egal was Sie zu Ihrem Tier sagen… immerhin sind Sie der beste Ansprechpartner zum Patienten und keiner kennt Ihr Tier so gut wie Sie. Er wird verschiedene
Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen, diese abwägen und mit Ihnen abstimmen, auch in finanzieller Hinsicht.
- Ein THP kennt seine Behandlungsgrenzen Ein seriöser THP sollte den vorliegenden medizinischen Fall einschätzen können. Hat er keinen bzw. mäßigen Erfolg, oder weiß
schlichtweg nicht weiter, wird er Sie an einen kompetenten Kollegen ( Tierarzt / THP ) verweisen und diesen dann auch umfassend über seine Therapie informieren. Auf keinen Fall darf er Ihr Tier als
“Versuchskaninchen” mißbrauchen.
- Ein THP macht aus seinem Honorar kein Geheimnis Der seriöse THP wird Sie über die anfallenden Kosten frühzeitig informieren und ihnen auch eine entsprechende Rechnung /
Quittung ausstellen. Plötzlich auftauchende Summen deuten auf unseriöse Machenschaften hin.
- Ein THP behandelt nicht via Telefon und Internet Die sogenannte Fernbehandlung (auch für Privatpersonen) ist in Deutschland generell verboten. Er darf nur beraten und muß aber
auf einen entsprechenden Behandler vor Ort verweisen.
Der THP darf nicht....
- Der THP darf nicht impfen, narkotisieren und somit auch nicht operieren. Darunter fällt auch das tätowieren von Tieren.
- Er darf in keinem Falle Vorsorgeuntersuchungen machen und Krankheiten behandeln, die unter das Tierseuchengesetz fallen, hier allein genügt schon der Verdacht.
- Bei Notfällen ( Unfalle etc. ), die eine lebensbedrohliche Situation desTieres beinhalten, darf der THP nur eine Erste Hilfe leisten und muß an einen Tierarzt verweisen.
- Röntgen (Strahlenschutzverordnung)
- Einschläfern
- Rezeptieren und Verwenden von verschreibungspflichtigen Medikamenten
- Verkauf von apothekenpflichtigen Medikamenten. Der THP darf nur eine sogenannte Erstabgabe machen. Diese darf nur so groß sein, das die Therapie, bis zur Besorgung des Medikamentes aus der
Apotheke, abgdeckt ist.
- Herstellung / Verkauf von Medikamenten / Drogen aus Rezepturen. Der THP darf die Zusammenstellung rezeptieren. Die Zusammenstellung und auch der Verkauf erfolgt über die Apotheke.
- Fernbehandeln, d.h. behandeln ohne ein Tier je gesehen oder untersucht zu haben. Das gilt auch dann, wenn “nur” eine Bioresonanzanalyse durch den Tierheilpraktiker gemacht wurde und daraufhin
eine Vielzahl an Medikamenten, am besten noch die Eigenprodukte, verordnet wurden.
Mit freundlicher Genehmigung von © Gabriela Cubigsteltig, THP